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Zur Gewerbeausstellung im Oktober 2006

Erfolgreiches Miteinander

Plakate mit ungewohnten und zum Teil herausfordernden Bildern laden zur diesjährigen Gewerbeausstellung ein. Das Gemeinsame an ihnen ist die persönliche Präsenz auf dem Plakat. Damit vermitteln sie etwas, was die Gewerbler von jeher besonders ausgezeichnet hat: die Identifikation mit ihrem Geschäft, mit ihrem Betrieb, mit ihrem Produkt. In der gewerblichen Unternehmung steht die Inhaberin oder der Inhaber in einer ganz persönlichen und direkten Beziehung zu den Kunden.

Staat und Wirtschaft sind – ich habe es vor drei Jahren angesprochen – oft herzliche Gegner und kratzbürstige Partner. Doch dabei kommt es auch ganz stark auf die Ebenen an. Und in dieser Hinsicht sind die Gemeinden wohl weit ähnlicher den gewerblichen Unternehmen als beispielsweise dem Bund. Das Direkte in bezug auf die Kunden und die Identifikation mit "seinem Geschäft" nimmt bei den Gemeinden einen Stellenwert ein, der mit gewerblichen Betrieben vergleichbar ist. Zudem haben das lokale Gewerbe und die Gemeinden ein Wirkungsfeld, das sich in einem hohen Maße überlappt. Mit dieser Nähe und in diesem Bezug aufeinander ist es wichtig, daß die KMU-Wirtschaft und die Instanzen der Öffentlichen Hand ein gutes und sinnvolles Zusammenspiel suchen, entwickeln und pflegen.

Dabei sind jedoch die Aufgaben und damit auch die Interessen nicht immer im Gleichklang. Da Staat und Wirtschaft ganz unterschiedliche Rollen wahrzunehmen haben, ist es nur logisch, daß man manchmal nebeneinander und manchmal auch gegeneinander steht. Das macht nichts, das muß so sein. In einer demokratischen und marktwirtschaftlich verfaßten Gesellschaft gilt es stets, den Ausgleich zwischen den Interessen des Einzelnen und den Interessen der Allgemeinheit zu suchen und zu finden. Wenn man sich dabei bewußt ist, daß beide Partner Kräfte darstellen, die in unsere Gesellschaft hineinwirken, dann ist Erfolg für alle möglich.

Eine lokale Gewerbeausstellung soll in allererster Linie die Vielfalt, die Leistungsfähigkeit, die Qualität, die Kundenorientierung und – wie auf den Plakaten – die Menschen dahinter zur Darstellung bringen. Sie kann aber ebenfalls dazu anregen, sich wieder einmal Gedanken über das Zusammenspiel von Öffentlicher Hand und privater Wirtschaft zu machen. Sie kann aufzeigen, wie wichtig und wie alltäglich der Zusammenhang von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft ist. Deshalb hat sich die Gemeinde auch dieses Mal wieder dazu entschlossen, an der Ausstellung präsent zu sein. Denn sie ist eine beachtliche Anbieterin von Dienstleistungen, sie realisiert und betreibt allseits benötigte Infrastruktur, sie ist eine nicht ganz unbedeutende Auftraggeberin, sie ist Vollzugsorgan von staatlichen Regelungen, sie ist das konkrete soziale Auffangnetz, sie ist eine Arbeitgeberin mit einer ansehnlichen Lohnsumme – und das alles mit dem Charakter einer ordentlich großen KMU.

Die Gemeinde ist aber auch Ort der intensiven Begegnung: Hier leben Menschen mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen. Hier wirken Unternehmen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Kunden. Hier werden Lösungen entwickelt und Probleme bewältigt. Hier werden sicher auch Mißerfolge kassiert – vor allem aber Erfolge erzielt.

Den Ausstellerinnen und Ausstellern, die sich mit ihrem Unternehmen und ihrer Tätigkeit so stark identifizieren, wünsche ich einen riesengroßen Erfolg mit der Gwärb 2006.


Rudolf Mohler
Gemeindepräsident
Oberwil, 01.10.2006