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Rauhnacht |
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Drama am Thurmbachhof
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Es entwickelt sich ein richtiges Drama, bei dem es um Liebe und Leidenschaft, Hochmut und Haß, Eifersucht und Sehnsucht, Ansprüche und Macht geht. Die junge, stolze, herrische Bäuerin Katarina, die ein Geheimnis mit sich trägt und damit die ganze Hofgemeinschaft belastet, setzt sich durch. Auch wenn sie in ihrem herrischen Gehabe etwas beigeben muß, als die dunkle Vergangenheit an den Tag tritt, behält sie doch den berechtigten Stolz der Verletzten und des Opfers. Was dann kurz vor Schluß nach einem sich anbahnenden Happy-end aussieht, nimmt genau diese Wendung nicht. Das Drama endet recht kantig mit einem weiteren, gewaltsamen Tod und mit der Offenlegung aller Verstrickungen von Familie und Bediensteten. Es gibt nicht einmal die Versöhnung, aber doch wenigstens die Aussicht darauf, daß nun am Thurmbachhof Frieden einkehren kann. Wohlgemerkt: einkehren kann, nicht eingekehrt ist! |
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Mit Elementen wie Bauerndrama am Thurmbachhof, Tirol um 1815, mysteriöser Tod in der Rauhnacht und Stück einer Laienbühne könnte man rasch zur Einsortierung in die Schublade "Luis Trenker im Freilichtspiel" neigen. Nichts wäre ungerechter als das! Das tragische Spiel von Christina Kühnreich ist von hoher Qualität, inhaltlich wie sprachlich. Die Regiearbeit von Martina Keiler verdient höchstes Lob. Sie verstand es, die zum Teil sehr anspruchsvollen Rollen richtig zu besetzen, sie führt die Figuren präzise und zügig, und sie weiß die herrliche Kulisse des Thurmbachhofes ganz geschickt zu nutzen. Die musikalischen und gesanglichen Elemente überzeugten. Die Leistungen der Darsteller – alles Aschauerinnen und Aschauer – sind hervorragend. Besonders herauszuheben sind Christina Geisler als Katarina und Helga Keiler als Elisabeth, die Altbäuerin. Sie wurden ihren großen, schwierigen Rollen vollauf gerecht. Auch alle andern Mitglieder des Ensembles boten bestes Theater und wirkten in den durchwegs dramatischen Rollen stets glaubwürdig. |
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